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Red Hat Enterprise Linux Nebenversionen (Minor Releases) sind eine Sammlung individueller Verbesserungen, Sicherheits-Errata und Bugfix-Errata. Die Red Hat Enterprise Linux 6.1 Versionshinweise dokumentieren die wesentlichen Änderungen, die für diese Nebenversion des Red Hat Enterprise Linux 6 Betriebssystems und der darin enthaltenen Applikationen implementiert wurden. Detailliertere Informationen über alle Änderungen in dieser Nebenversion stehen Ihnen in den Technischen Hinweisen zur Verfügung.
Üblicherweise heißen Netzwerkschnittstellen unter Linux eth[X]. Allerdings stimmen diese Namen in vielen Fällen nicht mit den tatsächlichen Labels auf dem Gehäuse überein. Bei modernen Server-Plattformen mit mehreren Netzwerkadaptern kann es zu nichtdeterministischen und nicht intuitiven Benennungen dieser Netzwerkschnittstellen kommen.
Red Hat Enterprise Linux 6.1 führt biosdevname ein, eine optionale Konvention zur Benennung von Netzwerkschnittstellen. biosdevname weist den Netzwerkschnittstellen basierend auf deren physischen Standorten Namen zu. Beachten Sie, dass biosdevname standardmäßig deaktiviert ist, mit Ausnahme einer kleinen Gruppe von Dell-Systemen.
Siehe Red Hat Knowledge Base für weitere Informationen über die Verwendung von biosdevname.
USB 3.0
Die Implementierung von Version 3.0 der Universal Serial Bus (USB 3.0) Spezifikation ist nun ein vollständig unterstütztes Feature in Red Hat Enterprise Linux 6.1. Unterstützung für USB 3.0 war in vorherigen Releases lediglich als Technologievorschau enthalten.
"Hot-Add" von CPU und Speicher
Auf Nehalem-EX wird das Hinzufügen von CPUs und Speicher im laufenden Betrieb ("Hot-Adding") in Red Hat Enterprise Linux 6.1 nun vollständig unterstützt. Beachten Sie jedoch, dass auch die Hardware das Hot-Adding unterstützen muss. Andernfalls könnten Schäden die Folge sein, falls Sie versuchen, CPUs oder Speicher per Hot-Adding auf Hardware hinzuzufügen, die kein Hot-Adding unterstützt.
Treiberaktualisierungen
Red Hat Enterprise Linux 6.1 implementiert eine Vielzahl von Treiberaktualisierungen, einschließlich Aktualisierungen der folgenden Gerätetreiber:
ixgbe-Treiber für Intel 10 Gigabit PCI Express Netzwerkgeräte
mlx4-Treiber für Mellanox ConnectX HCA InfiniBand Hardware, der Unterstützung für Mellanox Connect X2/X3 10GB Geräte liefert
be2net-Treiber für ServerEngines BladeEngine2 10Gbps Netzwerkgeräte
bnx2-Treiber für Broadcom NetXtreme II Netzwerkgeräte, einschließlich Unterstützung für Advanced Error Reporting (AER) und PPC-Unterstützung für 5709-Geräte
bnx2i-Treiber für Broadcom NetXtreme II iSCSI
bnx2x-Treiber für Broadcom Everest Netzwerkgeräte
igbvf und ixgbevf Virtual-Function-Treiber
tg3-Treiber für Broadcom Tigon3 Ethernet-Geräte
bfa-Treiber für Brocade Fibre Channel auf PCIe Host Bus Adapter
bna-Treiber für Brocade 10G PCIe Ethernet-Controller
cxgb4-Treiber für Chelsio Terminator4 10G Unified Wire Netzwerk-Controller
be2iscsi-Treiber für ServerEngines BladeEngine 2 Open iSCSI Geräte
be2net-Treiber für ServerEngines BladeEngine2 10Gbps Netzwerkgeräte
lpfc-Treiber für Emulex Fibre Channel HBAs
e1000- und e1000e-Treiber für Intel PRO/1000 Netzwerkgeräte
Intel Iron Pond Ethernet-Treiber
Intel Kelsey Peak Wireless-Treiber
Intel SCU-Treiber
megaraid_sas-Treiber für LSI MegaRAID SAS-Controller
mpt2sas-Treiber für die SAS-2 Familie von Adaptern von LSI Logic
2. Kernel
Der mit Red Hat Enterprise Linux 6.1 gelieferte Kernel enthält mehrere Hundert Fehlerbehebungen und Verbesserungen für den Linux-Kernel. Einzelheiten zu jeder Fehlerbehebung und Verbesserung, die für diese Release zum Kernel hinzugefügt wurden, finden Sie im Kernel-Kapitel in den Red Hat Enterprise Linux 6.1 Technischen Hinweisen.
Kontrollgruppen
Kontrollgruppen sind ein neues Feature des Linux-Kernels in Red Hat Enterprise Linux 6. Jede Kontrollgruppe ist eine Reihe von Aufgaben auf einem System, die zusammen gruppiert wurden, um die Interaktion mit der System-Hardware besser zu verwalten. Kontrollgruppen können zurückverfolgt werden, um ihren Verbrauch von Systemressourcen zu überwachen. Zusätzlich können Systemadministratoren die Kontrollgruppen-Infrastruktur verwenden, um speziellen Kontrollgruppen Zugriff auf bestimmte System-Ressourcen wie Speicher, CPUs (oder Gruppen von CPUs), Netzwerk, Eingabe/Ausgabe (I/O) oder dem Scheduler zu gestatten oder zu verwehren.
Red Hat Enterprise Linux 6.1 führt viele Verbesserungen und Aktualisierungen für Kontrollgruppen ein, einschließlich der Fähigkeit, die Ein-/Ausgabe (I/O) für ein bestimmtes Blockgerät zu begrenzen, entweder nach Bytes pro Sekunde oder I/O pro Sekunde (IOPS).
Zusätzlich wird die Integration mit libvirt und anderen Userspace-Tools ermöglicht, indem hierarchische Blockgerät-Kontrollgruppen erstellt werden können. Der neue Blockgerät-Kontrollgruppen-Parameter group_idle ermöglicht besseren Durchsatz mit Kontrollgruppen während gleichzeitig die Fairness bewahrt wird.
Red Hat Enterprise Linux 6.1 führt außerdem das neue autogroup-Feature ein, das die Latenz verringert und mehr interaktive Aufgaben während CPU-intensiver Arbeiten ermöglicht. Das cgsnapshot-Tool liefert die Fähigkeit, einen Snapshot der aktuellen Kontrollgruppenkonfiguration zu erstellen.
Weitere Informationsquellen
Kontrollgruppen und andere Features zur Ressourcenverwaltung werden detailliert im Red Hat Enterprise Linux 6 Handbuch zur Ressourcenverwaltung erläutert.
Netzwerk-Aktualisierungen
Red Hat Enterprise Linux 6.1 führt Unterstützung für Receive Packet Steering (RPS) und Receive Flow Steering (RFS) ein. Receive Packet Steering ermöglicht die parallele Verarbeitung von eingehenden Netzwerkpaketen über mehrere CPUs. Receive Flow Steering wählt die optimale CPU zur Verarbeitung von Netzwerkdaten, die für eine bestimmte Applikation beabsichtigt sind.
kdump
kdump ist ein hoch entwickelter Mechanismus zum Erstellen eines Speicherauszugs im Falle eines Systemabsturzes ("Crash Dump"). Falls aktiviert, wird das System aus dem Kontext eines anderen Kernels gebootet. Dieser zweite Kernel behält sich eine kleine Menge an Arbeitsspeicher vor, und sein einziger Zweck ist das Erstellen des Speicherauszugs im Falle eines Systemabsturzes.
Red Hat Enterprise Linux 6.1 führt den Kernel-Message-Dumper ein, der im Falle einer Kernel-Panic aufgerufen wird. Der Kernel-Message-Dumper ermöglicht eine einfachere Analyse und die Protokollierung von Kernel-Meldungen durch Drittanbieter in alternative Ziele.
Zusätzlich wurde die crashkernel=auto-Parametersyntax entfernt. Die standardmäßige Parametersyntax lautet nun crashkernel=:[@offset].
Leistungssteigerungen und -aktualisierungen
Der Kernel in Red Hat Enterprise Linux 6.1 bietet die folgenden Leistungssteigerungen:
Aktualisierungen und Verbesserungen der Transparent Huge Pages (THP) Unterstützung
Aktualisierungen für perf_event, namentlich das neue perf lock-Feature zur besseren Analyse von Sperrereignissen
kprobes Jump-Optimierung, was den Overhead reduziert und somit die SystemTap-Leistung verbessert
Aktualisierungen für i7300_edac und i7core_edac, um die Überwachung von Speicherfehlern auf Motherboards mit Intel 7300 Chipsets zu unterstützen
3. Desktop
Grafik-Hardware
Red Hat Enterprise Linux 6.1 liefert eine ganze Reihe von Aktualisierungen für die Grafik-Hardware. Die Treiber für Intel Generation 6 Grafiken auf dem Sandy Bridge Prozessor wurden in dieser Release eingeführt und bieten vollständig beschleunigte 2D und 3D Grafiken auf diesen Geräten. Zusätzlich führt diese Release Unterstützung für den Matrox MGA-G200ER Grafik-Chipsatz ein.
Red Hat Enterprise Linux 6.1 führt den xorg-x11-drv-xgi-Grafiktreiber zur Unterstützung der XGI Z9S AND Z11 Chipsätze ein. Der SIS-Treiber, der Unterstützung für ältere XGI-Hardware lieferte, wird nicht länger zur Unterstützung neuerer Hardware aktualisiert.
Monitore, die keine Extended Display Identification Data (EDID) an das Betriebssystem liefern, haben nun eine Standardauflösung von 1024 x 768 Pixeln.
Network Manager
NetworkManager ist das Desktop-Werkzeug zum Einrichten, Konfigurieren und Verwalten einer Vielzahl verschiedener Arten von Netzwerkverbindungen. In Red Hat Enterprise Linux 6.1 bietet der NetworkManager nun verbesserte Unterstützung für die Konfiguration von Wi-Fi Protected Access (WPA) Enterprise und Internetprotokoll-Version 6 (IPv6).
Audio
Red Hat Enterprise Linux 6.1 beinhaltet aktualisierte Treiber für "Advanced Linux Sound Architecture" - High Definition Audio (ALSA-HDA).
4. Speicher
LVM-Snapshots von Mirrors
Das LVM-Snapshot-Feature bietet die Fähigkeit, zu einem bestimmten Zeitpunkt ein Backup-Image eines logischen Datenträgers zu erstellen, ohne dabei eine Unterbrechung der Dienste zu verursachen. Wenn nach Aufnahme des Snapshots am ursprünglichen Gerät (der Quelle) eine Änderung vorgenommen wird, erstellt das Snapshot-Feature eine Kopie der veränderten Datenbereiche wie vor der Änderung, so dass der Zustand des Gerätes rekonstruiert werden kann. In Red Hat Enterprise Linux 6.1 ist die Fähigkeit zur Aufnahme eines Snapshots eines gespiegelten logischen Datenträgers ein voll unterstütztes Feature.
LVM-Stripe von Mirrors
Es ist nun möglich, RAID0 (Striping) und RAID1 (Mirroring) in einem einzigen logischen Datenträger in LVM zu kombinieren. Wenn Sie bei der Erstellung eines logischen Datenträgers gleichzeitig die Anzahl der Mirrors ('--mirrors X') und die Anzahl der Stripes ('--stripes Y') angeben, resultiert dies in einem Mirror-Gerät, dessen zugrunde liegenden Geräte gestriped sind.
5. Authentifizierung und Interoperabilität
System Security Services Daemon (SSSD)
Der System Security Services Daemon (SSSD) implementiert eine Reihe von Diensten für die zentrale Verwaltung von Identität und Authentifizierung. Die Zentralisierung von Identitäts- und Authentifizierungsdiensten ermöglicht das lokale Speichern von Identitäten, so dass Benutzer auch dann noch identifiziert werden können, wenn die Verbindung zum Server unterbrochen ist. SSSD unterstützt viele Typen von Identitäts- und Authentifizierungsdiensten, einschließlich: Red Hat Directory Server, Active Directory, OpenLDAP, 389, Kerberos und LDAP. SSSD wurde in Red Hat Enterprise Linux 6.1 auf Version 1.5 aktualisiert und bietet die folgenden Fehlerbehebungen und Verbesserungen:
Netgroups-Unterstützung
Verbesserte Online/Offline-Erkennung
Verbesserter Provider der LDAP-Zugriffskontrolle mit Unterstützung für shadow und authorizedService
Verbesserte Logik zum Cachen und Bereinigen für verschiedene Schemata
Verbesserte DNS-basierte Erkennung
Automatische Erneuerung von Kerberos-Tickets
Ermöglichung des Kerberos FAST-Protokolls
Verbesserte Handhabung des Passwortablaufs
Unkenntlichmachung von Passwörtern für LDAP-Accounts
Weitere Informationsquellen
Das Deployment-Handbuch enthält einen Abschnitt, der die Installation und Konfiguration von SSSD erläutert.
IPA
Red Hat Enterprise Linux 6.1 bietet IPA als Technologievorschau an. IPA ist eine integrierte Lösung zur Verwaltung von Sicherheitsinformationen, die Red Hat Enterprise Linux, Red Hat Directory Server, MIT Kerberos und NTP vereint. Es stellt eine Webbrowser-Oberfläche und Befehlszeilenschnittstellen bereit, und seine zahlreichen Verwaltungswerkzeuge ermöglichen einem Administrator die schnelle Installation, Einrichtung und Verwaltung von einem oder mehreren Servern für zentralisierte Authentifizierung und Identitätsverwaltung.
Samba ist eine Open Source Implementierung des Common Internet File System (CIFS) Protokolls. Es ermöglicht das Zusammenschalten von Microsoft Windows, Linux, UNIX und anderen Betriebssystemen einem Netzwerk und erlaubt den Zugriff auf Windows-basierte Datei- und Druckerserver. Samba wurde in Red Hat Enterprise Linux 6.1 auf Version 3.5.6 aktualisiert.
Samba ermöglicht es Benutzern in Red Hat Enterprise Linux 6.1, ihre eigenen Kerberos-Berechtigungsnachweise zum Zugriff auf CIFS-Mounts zu verwenden, anstatt dieselben Mount-Berechtigungsnachweise für jeden Zugriff auf den Mount zu benötigen.
FreeRADIUS
FreeRADIUS ist ein Internet-Authentifizierungs-Daemon, der das RADIUS-Protokoll implementiert, wie u.a. in RFC 2865 definiert. Es ermöglicht Network Access Servern (NAS-Boxen) die Durchführung der Authentifizierung für Dial-Up-Benutzer. FreeRADIUS wurde in Red Hat Enterprise Linux 6.1 auf Version 2.1.10 aktualisiert.
Kerberos
Kerberos ist ein Netzwerk-Authentifzierungssystem, das Benutzern und Computern die gegenseitige Authentifizierung mithilfe eines vertrauenswürdigen Dritten, der KDC, ermöglicht. In Red Hat Enterprise Linux 6.1 wurde Kerberos (bereitgestellt vom krb5-Paket) auf Version 1.9 aktualisiert.
6. Sicherheit
OpenSCAP
OpenSCAP ist eine Gruppe von Open Source Bibliotheken, die die Security Content Automation Protocol (SCAP) Standards des National Institute of Standards and Technology (NIST) unterstützen. OpenSCAP unterstützt die folgenden SCAP-Komponenten:
Common Vulnerabilities and Exposures (CVE)
Common Platform Enumeration (CPE)
Common Configuration Enumeration (CCE)
Common Vulnerability Scoring System (CVSS)
Open Vulnerability and Assessment Language (OVAL)
Extensible Configuration Checklist Description Format (XCCDF)
Zusätzlich beinhaltet das openSCAP-Paket eine Applikation zum Erstellen von SCAP-Berichten über die Systemkonfiguration. openSCAP ist nun ein vollständig unterstütztes Paket in Red Hat Enterprise Linux 6.1.
Smartcard-Unterstützung für SPICE
Das Simple Protocol for Independent Computing Environments (SPICE) ist ein Protokoll zur Anzeige entfernter Bildschirme, ausgelegt für virtuelle Umgebungen. SPICE-Benutzer können einen virtualisierten Desktop oder Server vom lokalen System oder von einem beliebigen System mit Netzwerkzugriff auf den Server einsehen. Red Hat Enterprise Linux 6.1 führt Unterstützung für Smartcard-Passthough via SPICE-Protokoll ein.
Weitere Informationsquellen
Das Sicherheitshandbuch hilft Benutzern und Administratoren dabei, die Prozesse und Verfahrensweisen zu verstehen, die Arbeitsplatzrechner und Server gegen lokale und externe Zugriffe, Ausnutzung von Schwachstellen und böswilligen Aktivitäten absichert.
7. Installation
Unterstützung für Installation und Boot via Emulex 10GbE PCI-E Gen2 und Chelsio T4 10GbE Netzwerkadapter wurde für Red Hat Enterprise Linux 6.1 hinzugefügt. Zusätzlich wurde der GRUB-Bootloader aktualisiert mit Unterstützung zum Booten von Datenträgern mit 4KB Sektorgröße auf UEFI-Systemen.
Das Installationsprogramm in Red Hat Enterprise Linux 6.1 erkennt nicht unterstützte Hardware-Plattformen und gibt eine entsprechende Meldung an den Benutzer aus. Die Installation wird zwar fortgeführt, allerdings wird die folgende Meldung ausgegeben:
This hardware (or a combination thereof) is not supported by Red Hat. For more information on supported hardware, please refer to http://www.redhat.com/hardware.
Verbesserte Unterstützung für iSCSI-Adapter
Red Hat Enterprise Linux 6.1 bietet verbesserte Unterstützung für iSCSI-Adapter zum Zeitpunkt der Installation und des Bootens. Dies umfasst die Fähigkeit, die Login-Berechtigungsnachweise für iSCSI-Speicher während der Installation zu trennen sowie Unterstützung für teilweises Entladen von iSCSI-Adaptern (z.B. the Emulex Tiger Shark Adapter).
Red Hat Enterprise Linux 6 unterstützt die Installation via iSCSI mittels automatischer Erkennung von BIOS-iSCSI-Einstellungen in iBFT. Allerdings war die Neukonfigurierung der iBFT-Einstellungen nach der Installation nicht möglich. In Red Hat Enterprise Linux 6.1 werden die TCP/IP-Einstellungen und die iSCSI-Initiator-Konfiguration zum Zeitpunkt des Bootens anhand der iBFT-Einstellungen dynamisch konfiguriert.
8. Compiler und Werkzeuge
SystemTap
SystemTap ist ein Werkzeug zur Ablaufverfolgung und Überprüfung, das es Benutzern ermöglicht, Aktivitäten des Betriebssystems (insbesondere des Kernels) sehr detailliert zu studieren und zu überwachen. Es liefert Informationen, die der Ausgabe von Werkzeugen wie netstat, ps, top und iostat ähneln. SystemTap ist jedoch so konzipiert, mehr Filter- und Analyse-Optionen für gesammelte Informationen zu bieten.
SystemTap wurde in Red Hat Enterprise Linux 6.1 auf Version 1.4 aktualisiert und bietet:
Alpha-Version von Remote-Host-Skripting mit --remote USER@HOST
Optimierung für Ressourcenverbrauch von nahezu null für inaktive Benutzer-Prüfpunkte
Der GNU Project Debugger (normalerweise als GDB bezeichnet) untersucht in C, C++ und anderen Sprachen geschriebene Programme auf Fehler, indem er diese in einer kontrollierten Art und Weise ausführt und anschließend ihre Daten ausgibt. GDB wurde in Red Hat Enterprise Linux 6.1 auf Version 7.2 aktualisiert, wodurch viele Fehlerbehebungen und Verbesserungen implementiert wurden, einschließlich Verbesserungen an den Python-Skripting-Features und am C++ Debugging.
Red Hat Enterprise Linux 6.1 führt das Performance Application Programming Interface (PAPI) ein. PAPI ist eine Spezifikation einer plattformübergreifenden Schnittstelle zu Hardware-Leistungszählern auf modernen Mikroprozessoren. Diese Zähler existieren als kleine Gruppe von Registern, die Ereignisse zählen, die das Auftreten bestimmter Signale einer Prozessorfunktion darstellen. Die Überwachung dieser Ereignisse dient einer Vielzahl von Zwecken rund um die Analyse und Optimierung der Applikationsleistung.
OProfile
OProfile ist ein systemweiter Profiler für Linux-Systeme. Das Profiling läuft transparent im Hintergrund und Profil-Daten können zu jedem Zeitpunkt gesammelt werden. In Red Hat Enterprise Linux 6.1 wurde OProfile auf Version 0.9.6-12 aktualisiert, so dass nun die AMD-Familie der 12h/14h/15h-Prozessoren und Intel Westmere spezifische Ereignisse unterstützt werden.
Valgrind
Valgrind ist ein Instrumentierungs-Framework zum Erstellen dynamischer Analysewerkzeuge, die zum detaillierten Profiling von Applikationen verwendet werden können. Valgrind-Werkzeuge werden üblicherweise dazu eingesetzt, um vielerlei Probleme mit der Speicherverwaltung und dem Threading zu entdecken. Zur Valgrind-Suite gehören zudem Werkzeuge, mit denen Sie neue Profiling-Werkzeuge ganz nach Ihren eigenen Anforderungen erstellen können.
Red Hat Enterprise Linux 6.1 beinhaltet die Valgrind-Version 3.6.0.
GNU Compiler Collection (GCC)
Die GNU Compiler Collection (GCC) umfasst neben anderen auch C-, C++- und Java GNU-Compiler und dazugehörige Support-Bibliotheken. Red Hat Enterprise Linux 6 ist mit Version 4.4 von GCC ausgestattet, welche die folgenden Features und Verbesserungen liefert:
IBM z196 Unterstützung für neue Instruktionen sowie Optimierungen
IBM z10 Unterstützung für Vorabruf von Instruktionen sowie Optimierungen
libdfp
Die libdfp-Bibliothek wurde in Red Hat Enterprise Linux 6.1 aktualisiert. libdfp ist eine mathematische Bibliothek dezimaler Gleitkommazahlen. Sie steht als Alternative zu den glibc mathematischen Funktionen auf Power- und s390x-Architekturen zur Verfügung und ist in den ergänzenden Channels erhältlich.
Eclipse
Eclipse ist eine leistungsstarke Entwicklungsumgebung, die Werkzeuge für jede Phase des Entwicklungsprozesses liefert. Zur einfacheren Verwendung ist sie in eine einzige, voll konfigurierbare Benutzeroberfläche integriert, die eine modulare Architektur aufweist, um eine Vielzahl von verschiedenen Erweiterungen zu ermöglichen.
In Red Hat Enterprise Linux 6.1 steht eine aktualisierte Version der Eclipse Entwicklungsumgebung zur Verfügung, welche die folgenden Aktualisierungen und Verbesserungen bietet:
Alle wesentlichen Plugins wurden aktualisiert, einschließlich Valgrind- und OProfile-Integration und die Werkzeuge zum Arbeiten mit C und C++
Das Mylyn aufgabenfokussierte Framework wurde aktualisiert
Verbesserte Ressourcenfilterung für Inhalte der Arbeitsfläche
Verbesserte Leistung beim Arbeiten mit C, C++ und Java Codebasis
IcedTea
Neue IcedTea Web Open Source Webbrowser-Plugin und Webstart-Implementierung für OpenJDK.
Erlaubt es Browsern wie Firefox, in Websites eingebettete Java-Applets zu laden
Bietet ein Framework zum Starten von JNLP (Java Network Launching Protocol) Dateien
9. Clustering
Cluster sind mehrere gemeinsam arbeitende Computer (Knoten) zur Erhöhung der Zuverlässigkeit, Skalierbarkeit und Verfügbarkeit von kritischen Produktionsdiensten. Hochverfügbarkeit kann unter Verwendung von Red Hat Enterprise Linux 6 in einer Vielzahl von Konfigurationen realisiert werden, um variierenden Anforderungen an Leistung, Hochverfügbarkeit, Lastverteilung und gemeinsamen Zugriff auf Dateien zu entsprechen.
Die folgenden wesentlichen Aktualisierungen stehen in Red Hat Enterprise Linux 6.1 für das Clustering zur Verfügung:
Rgmanager unterstützt nun das Konzept der kritischen und nicht-kritischen Ressourcen
Systemadministratoren können einen Cluster nun mithilfe von Befehlszeilen-Tools konfigurieren und betreiben. Dieses Feature stellt eine Alternative zum manuellen Bearbeiten der cluster.conf-Konfigurationsdatei und zur Verwendung des grafischen Konfigurations-Tools Luci dar.
Red Hat Enterprise Linux Hochverfügbarkeit auf Red Hat Enterprise Linux KVM Hosts wird vollständig unterstützt
Umfassende Unterstützung für SNMP Trap von zentralen Cluster-Daemons und Unterelementen
Zusätzliche Watchdog-Integration ermöglicht es einem Knoten, sich selbst neu zu starten, wenn er das Quorum verliert
Weitere Informationsquellen
Das Handbuch Überblick über die Cluster-Suite liefert einen Überblick über die Red Hat Cluster-Suite für Red Hat Enterprise Linux 6. Darüber hinaus beschreibt das Handbuch Cluster-Administration die Konfiguration und Verwaltung von Red Hat Cluster-Systemen für Red Hat Enterprise Linux 6.
10. Virtualisierung
vhost
Das neue Netzwerk-Backend des Host-Kernels, vhost, ist ein voll unterstütztes Feature in Red Hat Enterprise Linux 6.1. vhost bietet besseren Durchsatz und bessere Latenz als die Userspace-Implementierung.
qcow2
Das qcow2-Image-Format unterstützt nun das Caching von Metadaten. Zusätzlich wurde Unterstützung für Live-Snapshots unter Verwendung von externen qcow2-Images hinzugefügt.
Verbesserungen der Block-I/O-Latenz
ioeventfd ist nun verfügbar und liefert schnellere Benachrichtigungen für Block-I/O.
Kernel SamePage Merging (KSM)
Der KVM-Hypervisor in Red Hat Enterprise Linux 6 bietet Kernel SamePage Merging (KSM) und erlaubt es KVM-Gästen dadurch, identische Speicherseiten gemeinsam zu verwenden. Die gemeinsame Verwendung von Speicherseiten verringert die mehrfache Speicherung von Daten, wodurch ein Host mit einem ähnlichen Gast-Betriebssystem effizienter betrieben werden kann.
KSM in Red Hat Enterprise Linux 6.1 kann mit Transparent HugePages umgehen. KSM verfügt über die Fähigkeit, Unterseiten innerhalb von Hugepages zu durchsuchen und diese aufzuteilen, falls ein Merging möglich ist.
Außerdem können die KSM-Fähigkeiten nun für jede VM einzeln gesteuert werden.
Verbesserungen der PCI-Gerätezuweisung
PCI-Konfigurationszugriff wurde verbessert und erlaubt es einer größeren Gruppe von PCI-Geräten, zu Gast-VMs zugewiesen zu werden.
KVMClock-Verbesserungen
In Red Hat Enterprise Linux 6.1 kann die Time Stamp Counter (TSC) Synchronisation nun automatisch beim Start des Gastes oder beim Hot-Plugging einer Host-CPU erkannt werden. Außerdem wird die TSC-Synchronisationshäufigkeit nach einer Live-Migration angepasst.
QEMU-Monitor
Zusätzlich erlaubt der neue drive_del-Befehl es libvirt, ein Blockgerät sicher von einem Gast zu entfernen.
Allgemeine Aktualisierungen und Verbesserungen
Die maximale Bildschirmauflösung auf qemu-kvm ist nun 2560x1600 Pixel
Red Hat Enterprise Linux 6.1 beinhaltet die Fähigkeit, eine emulierte Intel HDA Soundkarte für alle Gäste bereitzustellen. Diese Aktualisierung aktiviert native Sound-Unterstützung für viele Gäste, einschließlich der 64-bit Version von Windows 7
Flusskontrolle für QEMU-Zeichengerät ist aktiviert
Message Signaled Interrupts (MSI) wurden für den win-virtio-blk-Treiber implementiert
Eine neue, standardmäßige Oberfläche zur Auswahl/Priorisierung der Boot-Geräte des Gasts
Verbesserte Stabilität der Live-Migration
QEMU Userspace statische Nachverfolgung
Funktionalität zur dynamischen Größenänderung virtueller Datenträger online
PCI-Hot-Unplug kritischer Geräte wie gpu, PCI-Bus-Controller, ISA-Bus-Controller wurde ausgeschlossen
11. Berechtigungen
Red Hat Subskriptionsmanager und die Berechtigungsplattform
Effektive Software- und Infrastrukturverwaltung erfordert ein Verfahren zur Handhabung des Software-Inventars — sowohl der Art der Produkte als auch der Anzahl der Systeme, auf denen diese Software installiert ist. Gleichzeitig mit Red Hat Enterprise Linux 6.1 führt Red Hat eine neue Berechtigungsplattform ein, die einen Überblick über die Software-Berechtigungen einer Organisation und eine effektiveres Verfahren zur Bereitstellung von Inhalten bietet. Auf lokalen Systemen bietet der neue Red Hat Subskriptionsmanager sowohl eine grafische Benutzeroberfläche als auch Befehlszeilen-Tools zur Verwaltung des lokalen Systems samt dessen zugewiesener Subskriptionen. Eine bessere Methode zur Handhabung von Subskriptionen hilft unseren Kunden dabei, Ihre Software vertragskonform zu halten und vereinfacht die Installation und Aktualisierung von Red Hat Produkten.
In Red Hat Enterprise Linux 6 wurde das neue Automated Bug Reporting Tool (ABRT) eingeführt. ABRT protokolliert Details zu Software-Abstürzen auf einem lokalen System und liefert Oberflächen (sowohl grafische als auch kommandozeilenbasierte), um auftretende Probleme umgehend an den Red Hat Support zu melden. In Red Hat Enterprise Linux 6.1 wurde ABRT auf Version 1.1.16 aktualisiert. Diese Aktualisierung bietet eine verbesserte grafische Benutzeroberfläche (GUI), sowie eine Vielzahl anderer Fehlerbehebungen und Verbesserungen.
openCryptoki
openCryptoki enthält Version 2.11 der PKCS#11 Programmierschnittstelle, implementiert für IBM Cryptocards. openCryptoki wurde in Red Hat Enterprise Linux 6.1 aktualisiert, um viele Fehlerbehebungen und Verbesserungen sowie eine allgemein bessere Leistung zu bieten.
OpenLDAP
OpenLDAP ist eine Open Source Suite der Lightweight Directory Access Protocol (LDAP) Applikationen und Entwicklungswerkzeuge. OpenLDAP wurde in Red Hat Enterprise Linux 6.1 auf Version 2.4.23 aktualisiert. Diese aktualisierte Version von OpenLDAP nutzt Network Security Services (NSS) kryptografische Bibliotheken und ersetzt so OpenSSL.
TigerVNC
TigerVNC liefert die Client- und Server-Software für Virtual Network Computing (VNC). VNC ist ein System zur Anzeige entfernter Bildschirme, das es einem Benutzer erlaubt, eine Desktop-Umgebung über eine Netzwerkverbindung anzusehen. TigerVNC wurde auf Version 1.1.0 aktualisiert, wodurch viele Fehlerbehebungen und verbesserte Unterstützung für Verschlüsselung implementiert wurden.
tuned
tuned ist ein Daemon zur Systemoptimierung, der Systemkomponenten überwacht und dynamisch Systemeinstellungen anpasst. Mithilfe von ktune (dem statischen Mechanismus zur Systemoptimierung) kann tuned Geräte wie z.B. Festplatten und Ethernet-Geräte überwachen und optimieren. In Red Hat Enterprise Linux 6.1 enthalten die tuned-Profile nun Unterstützung für s390x Architekturen.
A. Versionsgeschichte
Versionsgeschichte
Version 1-0
Tue Mar 22 2011
RyanLerch
Erste Version der Red Hat Enterprise Linux 6.1 Versionshinweise